"Vertraue auf Gott, aber binde dein Kamel an!"

Warum positives Denken von eigenverantwortlichem Leben abhält.


Positives Denken hat sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte als DIE Methode etabliert, um selbstmotiviert und optimistische durch's Leben zu gehen, obwohl es leider nur wenig Gutes bewirkt, behaupten wir mal ganz provokativ und wollen Euch auch erklären was dahintersteckt.

Der "Erfinder" des positiven Denkens war ein Apotheker Namens Emile Coué. Emile fand heraus, dass Medikamente bei Patienten immer dann am besten wirkten, wenn sie selbst an die Wirkung glaubten und eine positive Grundhaltung hatten. So gab er all seinen Kunden mit den Medikamenten auch immer einen positiven Ratschlag mit auf den Weg. In diesem Kontext macht das positive Denken tatsächlich auch Sinn, denn damit wird physisch nachweisbar die Wirkung der Medikamente verstärkt. Wenn ich an die Wirkung der Medikamente glaube, dann wirken sie auch! Das ist das Placebo-Prinzip: Wenn ein Medikament keinen Wirkstoff hat, wir aber an die Wirkung glauben, dann wirken sie. Warum? Ganz einfach: Sobald unserem Körper Hilfe zu Gute kommt (Tabletten), unterstützt unser Körper diese Aktivitäten durch Einsatz körpereigener Stoffe. Nimmt man beispielsweise ein Palceboschmerzmittel, so lassen sich im Blut nach kurzer Zeit tatsächlich Schmerzmittel nachweisen, allerdings körpereigene! Wenn wir also aktiv werden (Schmerzmitteleinnahme) und dann positiv denken, dann hilft die positive Einstellung und die Reaktion des Körpers tatsächlich. Der Fehler der im Laufe der Jahrzehnte passierte ist, dass man, wie so oft, von einer Methode nur einen Teil übernommen hat und einen anderen wichtigen Teil wegließ. So blieb am Ende das positive Denken übrig - losgelöst von den Medikamenten und das hat wiederum eine sehr stark negative Auswirkung: PASSIVITÄT!

Wenn wir glauben, dass alles gut wird, wir es schon schaffen, wir unser Ziel erreichen oder ich schon gewinnen werde, dann verlasse ich mich mit meinem positiven Denken auf das Eintreten dieses Ereignisses. Und die Folge ist? Ich tue weniger dafür!

Ein arabisches Sprichwort spiegelt diesen Gedanken gut "Vertraue auf Gott, aber binde Dein Kamel an!". Ja positiv denken oder glauben ist schon in Ordnung, aber TUE etwas dafür, damit Dein Kamel nicht abhaut oder geklaut wird!

Die viel sinnvollere und vor Allem eigenverantwortliche Art und Weise des Denkens ist dementsprechend das "engagierte Denken"! Raus aus der Komfortzone und der positiven Passivität - hin zu einem aktiven Denken: Was kann ich denn konkret tun? Welchen nächsten Schritt kann ich gehen? Was kann ich denn selbst beeinflussen? Wo kann ich anpacken um meinem Wunsch näher zu kommen?

Engagiertes Denken ist eine weitere Grundlage für ein eigenverantwortliches Leben und einer gesundes Beziehung zu sich selbst, denn ich verlasse mich nicht ausschließlich auf meinen Glauben oder das Handeln anderer Leute. Vielmehr nehme ich mein Leben selbst in die Hand!

Viel Spaß beim Umdenken ;-)


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